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- Fragen im Vorstellungsgespräch
Die wichtigsten Fragen im Gespräch
Die größte Besorgnis vieler Bewerber liegt in der Unsicherheit, welche Fragen im Gespräch gestellt werden könnten. Dazu kommen eine Reihe falscher Vorstellungen über die Ziele dieser Fragen als auch erhebliche Vorurteile, welche die Unsicherheit weiter verschärfen. Ich gebe Ihnen hier einen kurzen Überblick, was imVorstellungsgespräch auf Sie zukommen kann und warum.
1. Fragen zur Person
Hierzu gehören:
Personalien (Name/Geburtsdatum etc.)
Familie (Familienstand, Anzahl, Alter der Kinder etc.)
sozialer Hintergrund (ggf. Eltern, Freunde, Hobbies, Beruf des Partners, Schulabschluss, Berufsausbildung, Berufsausübungen)
Auch wenn Sie im Lebenslauf sehr ausführlich und informativ waren, werden Ihnen Fragen zu Ihrer Person gestellt werden. Einmal, um die Angaben im Lebenslauf zu prüfen, zum anderen um Ergänzungen vornehmen zu können und zum dritten: weil der Gesprächspartner sein Wissen aktualisieren will (vielleicht hat er die Unterlagen nur flüchtig oder schon vor Wochen gelesen und kann sich nur ungenau erinnern, vielleicht hat er an dem Tag mehrere Gespräche und möchte Sie nicht verwechseln...)
2. Fragen zur fachlichen Qualifikation
zum Beispiel:
- Berufsausbildung/Studienschwerpunkte
- Berufstätigkeiten (Aufgaben + Verantwortlichkeiten)
- Dauer der Berufsausübung
Ihre fachliche Qualifikation ist ausgesprochen wichtig und kann den Unterlagen nur in begrenztem Maß entnommen werden. Im Gespräch haben Sie die Gelegenheit, genauer zu erklären, was Sie wann und wo gemacht haben, was Ihnen besonderen Spaß gemacht hat und welche Aufgaben Sie nur ungern erledigen. Fragen in diesem Bereich dienen in erster Linie zur Klärung, ob Sie die Anforderungen der offenen Stelle fachlich erfüllen können.
3. Fragen zur fachübergreifenden Qualifikation
zum Beispiel:
- Teamfähigkeit
- Führungsfähigkeiten
- Durchsetzungsfähigkeiten
- Weiterbildungswille
- Selbständigkeit u.v.m.
Hier wird es oft etwas schwierig, denn Ihre Antworten werden in der Regel interpretiert. Die Art und Weise, W I E Sie an Aufgaben herangehen, W I E Sie sich präsentieren und ausdrücken, W E L C H E N Gesamteindruck Sie hinterlassen, nimmt der Personalentscheider zum Anlass, Rückschlüsse auf Ihre Persönlichkeit zu ziehen.
Denn um nichts anderes geht es hier: sich einen Eindruck von Ihren (für die Stelle relevanten) Persönlichkeitseigenschaften zu verschaffen. Verfügt der Personalentscheider über genügend Erfahrung, Menschenkenntnis und psychologisches Hintergrundwissen, wird ihm eine halbwegs stimmige Einschätzung gelingen. Allerdings ist dieser Bereich auch derjenige, dem die höchste Fehlerquote (Fehleinschätzungen) zugeschrieben wird. Individuelle Erwartungshaltungen, Einstellungen, Vorurteile, und diverse andere Fehlerquellen haben einen großen Einfluss auf die Beurteilung. Als Bewerber haben Sie hier leider wenig Einfluss - selbst dem Personalentscheider sind viele seiner persönlichen Wertmaßstäbe völlig unbewusst. Nur absolute Profis, die sich der möglichen Fehlerquellen ständig bewusst sind und permanent versuchen dem entgegenzuwirken (z.B. auch durch Supervision) haben eine gute Chance, eine objektive und annähernd realitätsnahe Einschätzung zu machen. Wenn Sie also falsch eingeschätzt werden sollten, liegt das keineswegs an Ihnen! Ihr Verhalten in Zukunft zu verändern wäre völlig verkehrt, denn der nächste Personalentscheider hat wieder ganz andere Vorstellungen (die Sie nicht kennen können).
Das beste, was Sie machen können: Bleiben Sie sich treu! Vertrauen Sie auf die Fähigkeiten Ihres Gegenübers und vermeiden Sie jegliche Übertreibungen, die seine Beurteilung in eine bestimmte Richtung lenken sollen - das wird in jedem Fall bemerkt und zu Ihrem Nachteil ausgelegt.
4. Fragen zu Motivation und Erwartungen
zum Beispiel:
- warum wollen Sie die Stelle wechseln?
- warum möchten Sie ausgerechnet für uns arbeiten?
- was erwarten Sie von der Stelle bei uns?
- was wollen Sie verdienen?
Ziel dieser Fragen ist die gegenseitige Feststellung, ob Ihre Motivation und Ihre Erwartungen vom Unternehmen erfüllt bzw. umgesetzt werden können.
Ganz wichtig hier: Niemals, aber auch wirklich n i e m a l s wird schlecht über die letzten Beschäftigungsverhältnisse gesprochen!! Egal, was Sie da mitgemacht haben, Ihr Blick ist auf die Zukunft und auf Ihre Weiterentwicklung gerichtet! Reden Sie negativ über Ihre vorherigen Arbeitgeber, setzen Sie sich selbst in ein schlechtes Licht. Zu Streit und Missverständnissen gehören immer zwei (ja, so wird das durchaus gesehen) und wer möchte schon mit jemandem zusammenarbeiten, der einen später unter Umständen “durch den Kakao zieht”?
5. Organisatorische Fragen
Zu diesen Fragen zählen Klärungen
- des frühestmöglichen Eintrittstermins
- von Urlaubsplanungen
- des Termins für die Entscheidungsmitteilung
- der bestmöglichen Erreichbarkeit (Telefon/Mail/Fax etc.)
Leitfaden für Vorstellungsgespräche
Einen typischen Interview-Leitfaden stelle ich Ihnen gern zur Ansicht und zum Download zur Verfügung. Sie werden feststellen, das sich dahinter nichts Geheimnisvolles verbirgt. Ein professioneller Interviewer wird sich niemals streng an so einen Leitfaden halten - er (oder sie) wird im Gespräch auf Sie eingehen, Ihre Antworten ggf. hinterfragen, seine Eindrücke zu klären versuchen und einen für beide Seiten gelungenen Informationsaustausch anstreben.
Leitfaden für Vorstellungsgespräche allgemein (pdf)
für Azubis gilt eine etwas abgewandelte Form:
Interviewleitfaden für Azubis (pdf)
Darüber hinaus habe ich Ihnen die häufigsten Fragen in einem Katalog zusammen gestellt und mit den “bestmöglichen” Antworten versehen. Als Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch ist die Durchsicht sicherlich von Vorteil.
Übliche und kritische Fragen im Vorstellungsgespräch (pdf)
Falls Sie noch weiterführende Fragen haben, nehmen Sie gern meine Bewerbungsberatung in Anspruch. Wir freuen uns, wenn Sie sich auf den nachfolgenden Seiten näher informieren und stehen Ihnen gern für Fragen und Anregungen zur Verfügung.