Tipp: Analysieren Sie die Stellenanzeige
Fast jede Stellenanzeige beinhaltet elementare Aussagen über die Struktur des Unternehmens, seine Mitarbeiter und Ziele. Wir erkennen aus den gewählten Farben, der Satzstellung, Wortwahl, ja, auch der gewählten Sprache (immer mehr englische Stellenausschreibungen) welches Selbstverständnis das Unternehmen hat und oft schon, auf welche Kollegen und Kolleginnen wir treffen werden.
Darüber hinaus erfahren wir beim aufmerksamen Lesen, wie die ausgeschriebene Position hierarchisch im Unternehmen positioniert ist, und natürlich in umfassender Weise die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen, die an den Bewerber gestellt werden.
Es lohnt sich also immer, eine Stellenanzeige gründlich zu analysieren. Oft stellt man schon im Vorfeld fest, dass die vakante Position von der Aufgabe her sehr interessant ist, aber bei näherer Betrachtung in einem Umfeld stattfindet, in dem man sich nicht wohlfühlt. So macht es schon einen großen Unterschied, ob man - je nach Funktion - in einer Stabs- oder in einer Linienfunktion arbeiten soll und ob der Bereich oder die Abteilung eine Profit oder Non-Profit Organisation ist.
Wenn ich unbedingt in dieser einen Firma arbeiten möchte, kann ich zudem meine Bewerbung in idealer Weise auf meine Analyseergebnisse und somit die Erwartungshaltung des Unternehmens anpassen.
Die Unternehmensform
Wichtig für jeden Bewerber ist die Erkenntnis, ob er sich für einen Job innerhalb eines forschenden, gestaltenden und produzierenden Unternehmens bewirbt, innerhalb einer Dienstleistungsorganisation oder eines Logistikhauses. Relevant für die ausgeschriebene Aufgabe sind ebenso Informationen über die Größe des Unternehmens (Kleinbetrieb, Mittelstand oder Konzern?). Jede Funktion wird in einer anderen Unternehmensform auf unterschiedliche Weise wahrgenommen. Wenn Sie sich beispielsweise im Bereich Personal bewerben, rechnen Sie damit, dass Sie in produzierenden Betrieben mehr mit Abrechnungs-, Tarif- und Rechtsfragen zu tun haben werden, im Forschungs- und Dienstleistungsbereich mehr mit Personalentwicklung. In kleinere Unternehmen stehen mehr administrative aufgaben auf dem Plan, in Konzernen mehr die Gestaltung von übergreifenden Konzepten. Alles nennt sich unter dem Strich “Personalleiter” - die Ausprägung der Funktion kann aber sehr unterschiedlich sein.
Für die Bewerbung: spricht man ein mittelständisches Unternehmen anders an als einen Konzern? Selbstverständlich. es beginnt schon bei der Wortwahl: während im Konzern gen ein englisch-deutsch Gemisch gesprochen wird, legt der Mittelstand meist wert auf eine korrekte deutschsprachige Ausdrucksweise. “Denglisch” ist hier oft unerwünscht. Während Spezialisten meist in großen Konzernen arbeiten, findet man viel mehr Generalisten im Mittelstand.
Das macht alles einen großen Unterschied.

Arbeitskollegen
Je größer das Unternehmen, desto vielfältiger ist der Kollegenkreis. Sie möchten eher in einem interkulturellen, flexiblen Umfeld mit häufigeren Änderungen und neuen Kollegen arbeiten? Dann ist der international agierende Konzern das Richtige für Sie. Oder suchen Sie eher ein Arbeitsumfeld, in dem auch langfristige Arbeitsgemeinschaften, eventuell sogar Freundschaften und Nachbarschaft entstehen können? Dann wäre ein regionales, kleines oder mittelständisches Unternehmen die Firma Ihrer Wahl. Wir verbringen viel Zeit mit unserer Arbeit und in unserem Arbeitsumfeld / Kollegenkreis - da ist eine Überlegung oft wertvoll.
Auch bei der Gestaltung der Bewerbungsunterlagen wäre eine Anpassung an das zukünftige Umfeld sinnvoll: eine Betonung auf internationale und interkulturelle Interessen mit wechselnden Herausforderungen lässt Sie für den Konzern interessant wirken, der häufig durch Personalwechsel zwischen den einzelnen Unternehmen der Gruppe und über Spezialisierung der Kompetenzträger erfolgreich ist. Während eine Betonung von Bodenständigkeit und Teambewusstsein eher in das Konzept des kleineren oder mittleren Unternehmens passt, das insbesondere auf langfristige, solide Arbeitsgemeinschaften fußt, in der möglichst jeder Mitarbeiter alle anfallenden Aufgaben übernehmen kann.
Stellenwert der ausgeschriebenen Position
Ähnliche oder gar identische Stellenbezeichnungen beschreiben oft vollkommen unterschiedliche Aufgabenbereiche. Während zum Beispiel im einen Unternehmen eine Assistentin der Geschäftsleitung vielfältige, zum Teil sehr anspruchsvolle Projekte eigenverantwortlich durchführt und der Geschäftsleitung maßgeblich zuarbeitet, ist sie im anderen Unternehmen mehr eine Sekretärin, oft mit Schreibarbeiten und Aktenablage beschäftigt. aus diesem Grund lohnt es sich ganz besonders, sich die Stellenbeschreibungen in einer Anzeige sehr genau anzusehen. Achten Sie auf das Anforderungsprofil der Position.
Anpassung der Bewerbung an die Analyseergebnisse
- nehmen Sie Farbe, Form und Wortwahl in den CV und das Anschreiben auf, eine ähnliche Selbstdarstellung in Annäherung an die Corporate Identidy des Unternehmens wirkt vertraut und lässt Personalentscheider schneller positiv entscheiden
- erfüllen Sie die Erwartungen und unterstreichen Sie genau die Fähigkeiten und Attribute, die für die Position und das Unternehmen wichtig sind (oder sein könnten)
Wir freuen uns, wenn Sie sich auf den nachfolgenden Seiten weiter informieren und stehen Ihnen gern für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
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